Kurzinformation über die Gesamtstudie

Edition Psychotherapie und Zeitgeschichte

Moderne Erziehung zur Hörigkeit?

Die Tradierung strukturell-faschistischer Phänomene in der evolutionären Psychologieentwicklung und auf dem spirituellen Psychomarkt.
Ein Beitrag zur zeitgeschichtlichen Introjektforschung in drei Bänden.


Kurzinformation über die Gesamtstudie

Die Studie untersucht die moderne ganzheitliche Umerziehung Erwachsener mit Hilfe der evolutionären Spiritualität (Psychagogik) und Psychologie auf der Grundlage gestalttherapeutischer, psychoanalytischer und integrativ-therapeutischer Konzepte und Grundbegriffe. Sie stellt die emanzipative Psychologieentwicklung der evolutionären gegenüber.

Sie bezieht sich hierfür
  • auf die Erziehung und »Psychologie der Verführung« in der NS - Diktatur (Hintergrund),
  • auf die Konfluenz von Psychologieentwicklung und programmatischer Evolutionsbewegung,
  • auf die Erziehung ins »Neue Bewusstsein« mit Hilfe der evolutionären Psychologie in den Feldprojekten der New-Age- und New-Era-Bewegung (Vordergrund).
Sie untersucht, ob in den sekundär-sozialisatorischen Mehrgenerationenfeldern der Psychomarktprojekte strukturell-faschistische Introjekttradierungs- und Bewusstseinsbildungsprozesse stattfinden.

Die Studie erschließt hierfür die Psycho- und Soziodynamiken des Totalitären, ihre narzisstischen Verführungs-, Vereinnahmungs- und Verwertungsstrukturen und die darin eingehende Instrumentalisierung verschiedener Abwehrformen und Entwicklungsstörungen.

Dies geschieht im interdisziplinären Forschungsanschluss an:
  • Perls' Grundlagenschrift "Das Ich, der Hunger und die Aggression" (1944 / 1989), aus der sich die Gestalttherapie entwickelte,
  • Fromms Symbioseansatz und narzisstischen Gruppenbezug im Ansatz der sozialphilosophischen Psychoanalyse,
  • Eckstaedts Studie "Nationalsozialismus in der 2. Generation" und Mentzos' "Interpersonale und institutionelle Abwehr" (1996) im Ansatz des Frankfurter Psychoanalyse Instituts
  • Adornos und Horkheimers dialektischer Sicht auf Rationalismus, Irrationalismus und Kapitalismusentwicklung sowie auf Habermas' Perspektive auf den Zivilisationsbruch im Nationalsozialismus und in der Wissenschaftsentwicklung (Tradition der Frankfurter Schule), auf Kierkegaards Selbstseinkönnen im Kontext der gentechnologischen Entwicklung (2001) etc.,
  • Ewalds Perspektive auf Irrationalismustradition und Irrationalismusrenaissance im 20. Jahrhundert,
  • Flitners hermeneutisch-pragmatische Pädagogik (1958), die hier als engagierte Kenntnis- und Reflexionserweiterung am "Standort der Verantwortung" mit kritischem Blick auf die Situation in der Gesellschaft verstanden wird,
  • Petzolds Prinzip der Mehrperspektivität und Transversalität (Fritz Perls Institut, EAG) im zeitgeschichtlich und gegenstandsverankert eingegrenzten Interdisziplinaritätsbezug und an etliche seiner Prinzipien (Kernkonzepte 2002 b,)
  • sozialisationshistorische Studien zum NS-Thema (Klönne, Chamberlain),
  • politologische, glaubens- und zeitgeschichtliche sowie gegenwartsgeschichtliche Schriften zum Thema (Strohm, Voegelin, Gess, Schweidlenka, Gugenberger, Freund, Baer, Hemminger, Haack, Ruppert u.a.),
  • die Tradierungsperspektive aus der feministischen Theologie (Jost, Augustana Hochschule) und aus der politischen Frauenbewegung
In der Studie werden interdisziplinär und schulenübergreifend erarbeitete Strukturperspektiven entwickelt.
Sie ist ein strukturell-phänomenologischer Beitrag zur zeitgeschichtlichen Introjekt- und Narzissmusforschung in der Gestalttherapie, Psychoanalyse und Integrativen Therapie.


Die Autorin ist Soziologin (Mag. Art.) und arbeitet seit 1994 als Gestalt- und Bewegungstherapeutin in freier Praxis (HPT). Ihre Ausbildung machte sie beim Gestaltcurriculum (heute Symbolon) und am Fritz Perls Institut. Sie arbeitete zehn Jahre mit Geschädigten aus Familien mit NS-Ideologieeinfluss, aus der New-Age-Bewegung und New-Era-Mission sowie aus Sekten-Kontexten.